De ole Buur un sin ÖkoDeern / Der alte Bauer und die ÖkoTussi
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Was

Ein Stück Leben von Peter Henze - in Hochdeutsch und en beten Platt

  • Plattdüütsch von Christa Holste
  • Für Erwachsene und Jugendliche
  • Dauer: ca. 90 Minuten
  • Premiere: 25. September 2004

Wie

Er ist ihm längst vergangen, der Appetit

dem Bauern Jan Hinrichs, der einst nur Bauer sein wollte, weil er die Luft, das Land, die Tiere und seine Unabhängigkeit liebte, weil er stolz war auf seinen Hof und zufrieden mit seiner Arbeit. Korn und Fleisch aus seinem Betrieb wurden geschätzt, weil sie gut und nahrhaft waren. Und er hatte einst seinen Beruf von seinem Vater erlernt.

Warum nicht modernisieren, dachte er sich eines Tages, ein bisschen mehr Einkommen kann nicht schaden, Maschinen sparen Arbeit. Und das Entgegenkommen und Zuraten von Funktionären, Handel und Banken: Da muß man expandieren! Man muß mit der Zeit gehen.

Als er bemerkte, dass es seinen Tieren nicht mehr gut ging sagte er noch nichts. Als ihm immer mehr der Kopf brummte vor Verordnungen, neuen optimalen Futterberechnungen, als BSE und MKS ihn an den Rand des Ruins brachten fing er an abends zwei Schnäpse mehr zu trinken - als die Handelsketten ihm die Preise diktierten ballte sich die Faust in der Tasche. Als er bemerkte, dass seine Lebensmittel keine mehr waren, dass der Boden ausgelaugt, dass reiche Ernten aus Preisgründen vernichtet wurden und sein Schweinefleisch nicht mehr schmeckte wie früher - da war es fünf vor Zwölf!

Und dann der Krach mit dem Sohn nachdem die Frau schon früh gestorben war - nun haut der einfach ab! Er braucht er einen Betriebshelfer, für ne kurze Zeit wenigstens. Und was schickt ihm die Landwirtschaftskammer? Eine Frau! So'n junges Ding. Mit Vorliebe für den ökologischen Landbau! Öko, das hatte ihm grade noch gefehlt!

Es knallt schon bei der ersten Begegnung: Zwei Generationen, zwei Ansichten, ein Mann und eine Frau - und soviel Arbeit und Sorgen auf dem Hof! Und was die Nachbarn so reden über die beiden! Tanzen sie unter der Erntekrone?

Eine turbulente Geschichte beginnt - in hochdeutsch und platt - es geht's um Ganze, um den Betrieb, die Tiere, die Natur, um Essen und das Leben - und die Liebe auf ungewöhnliche und zärtliche Weise.

Peter Henze, der neben seiner Theaterausbildung eine Ausbildung zum Landwirt absolviert hat und seit 1995 auf einem niedersächsischen Bauernhof lebt, wo Hähne noch auf Misthaufen krähen und Schweine in der Erde wühlen, verband Kenntnisse und Fähigkeiten aus beiden Berufsfeldern und schrieb ein ernstes und heiteres Stück über das Land und seine Leute, die Landwirtschaft, den gnadenlosen Verbraucher, gerissene Händler und eine Jeanne d'Arc im verlogenen Morast der Politik.

Und er erzählt mit seiner Partnerin Vera Briewig die Geschichte zweier Querköpfe, die mit List und Liebe, mit Mut und Herz ihr Leben leben.

Gibt es eine Antwort auf die Frage nach einer Neuen Agrarpolitik, gibt es eine Besinnung der Menschen, die Tiere durch Europa karren lassen, die Böden mit Giften kaputtmachen, für die Geld alles bedeutet? Und gibt es eine Zukunft für die Bauern, die einst - und immer noch - für unsere Nahrung sorgen?

Frech, politisch, heiter und zutiefst menschlich handeln die beiden Schauspieler ein komplexes Thema ab, lassen keine Sauerei aus die in unserer Pflanzen- und Tier"produktion" anfällt, snaken platt und sprechen hochdeutsch zugleich. Und trotzdem man wird sie überall verstehen. Eine Mischung aus Volkstheater und dem einfachen, direkten Spiel nahe am Zuschauer, für das das Theater Henze & Co. bekannt ist.

Zusammen mit konventionell und ökologisch wirtschaftenden Bauern aus der Umgebung ist dieses Stück entwickelt worden. Karl-Ludwig Schweisfurth, der Begründer der ökologisch wirtschaftenden Hermannsdorfer Landwerkstätten hat seine Gedanken und Erfahrungen in das Stück eingebracht.

Kostprobe

Rieke Moin, ich komme von der Landwirtschaftskammer -
Jan Ich hab meinen Beitrag bezahlt!
Rieke Ja, sicher, ich bin Ihre Betriebshelferin.
Jan Ne, dat is nich wohr ...
Rieke Steinborn, Landwirtschafts...
Jan Rieke, Landwirtschafts... - ne Deern!
Rieke Ja. – Sie können gern meine Zeugnisse sehen – mit Auszeichnung: Schwerpunkt Ökologischer Landbau.
Jan Öko? – De Dübel ... – Seggt mol, war dat nicht schon genug, dass so lange der Minister ne Frau war?
   
Jan Bist doch nicht mehr frei! Ph. Alle die Abnehmers, Händelers, Fabriken, die Funktionäre und Handelsketten, de arbeit doch all tohoope, ene Hand wäscht de annere un de Buur is de letze in’ne Rege. Wat shallste maken.
Jan Sie haben uns bedrängt, mehr zu produzieren, Gewinne versprochen – was sollten wir machen, die Zuschüsse waren eine Versuchung – dat kann süchtig machen. Aber Du versteihst dat nicht.
Rieke Doch, ich weiß dass es so ist.
   
Rieke Sonntag ist Erntefest.
Jan Ich geh nicht hin.
Rieke Ich gehe. - Mit Dir.
Jan Die Nachbarn werden sich das Maul zerreißen -
Rieke Sie werden Augen machen. Und noch mehr, wenn sie sehen, was wir aus unserm Hof machen.
Jan Wat sich de Himmel dorbi dacht hätt, so’n junges Ding.
Rieke Wird schon seinen Grund haben, dass ich auf diesem Hof gelandet bin ...

Wer

Vera Briewig
Jahrgang 1962, Schauspielerin & Theaterpädagogin. Sie studierte Sozialpädagogik, absolvierte ihre Theaterausbildung in den Bereichen Produktion und Pädagogik. Danach lange Zeit tätig am Klecks-Theater Hannover. Seit 2003 lebt sie auf dem Bauernhof in Arbste und arbeitet zusammen mit Peter Henze. Sie ist leitend verantwortlich für den Bereich Theaterpädagogik und die Zusammenarbeit mit Schulen und Verbänden wie der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung (LKJ) sowie dem Freiwilligen Jahr im kulturellen, sozialen und ökologischen Bereich.

Peter Henze
Jahrgang 1949, Schauspieler, Regisseur; Lehrjahre bei Prof. Heinz Schlage und Prof. Jean Soubeyran in Hannover, Wanderjahre bei Zygmunt Molik und Andrej Droznin in Russland und Polen; Mitbegründer der theaterwerkstatt hannover und 16 Jahre ihr Künstlerischer Leiter, Theaterarbeit in 15 europäischen Ländern. In einer fast zehnjährigen Theaterpause zog er auf einen alten niedersächsischen Bauernhof und absolvierte eine Ausbildung als Landwirt. Während dieser Zeit schrieb er De ole Buur ...
Trotz des teils brutalen Umgangs mit den Tieren, trotz des Wahnsinns der industriellen landwirtschaftlichen Produktion, bei allem Zorn über Profitgier und Gleichgültigkeit, sucht dieses Stück nicht zu urteilen sondern zu verstehen. Und es setzt die Leute aufn Pott. So heißt das aufm Dorf. Zu spät ist es nie. Und es sind mehr als wir denken, die wieder Lebensmittel essen wollen, die diesen Namen verdienen. Öko boomt – und das wirft neue Fragen und Probleme auf ...

Wo

Das Theater kommt zu Ihnen

Vormittags, nachmittags, am Abend, wie Sie es wünschen. Die Produktion ist spielbar in jedem Raum mit 4 x 4 m Spielfläche (ggf. auch weniger) und Platz für Zuschauer und ist geeignet für nahezu jeden Ort und jede Gelegenheit: für große und kleine Bühnen; fürs Foyer und Ihren Theaterkeller und in jedem Dorfgasthaus. Die Produktion ist spielbar ohne jeden technischen Aufwand.
Ideal sind Vorstellungen in angenehmer Atmosphäre: die Zuschauer sollen gut sehen können (bei vielen Reihen möglichst ansteigende Sitzmöglichkeit oder Bühne). Wir haben die Zuschauer gern ganz nah um unsere Spielfläche herum im Halbkreis. Licht ist abzusprechen, Technik keine. Nicht mehr als 250 Zuschauer (Ausnahmen bestätigen die Regel). Für Gespräche stehen beide Schauspieler gern zur Verfügung.

Referenzen

Klecks-Theater Hannover, Weltbühne Heckenbeck, Stadtteilzentrum KroKuS Hannover, BBS Nienburg, Schwiecheldthaus Goslar, Gartentheater Uelzen, Die Grünen Kreis Diepholz, Hof Arbste, Stadt Osterholz-Scharmbeck, Kulturgemeinschaft Katakombe Wettbergen, Jagdschloß Baum, Universum Bramsche, Studentenwerk Osnabrück, Biolandhof Ankum, Käsehof Landolfshausen, Bauckhof Stütensen, NABU-Schulbauernhof Wiegboldsbuur, BUND Bruchhausen-Vilsen und Lüneburg, Landfrauen Bückeburg, Stadthagen, Lichtenhagen und Gifhorn,

AbL-Jahreshauptversammlung Altenkirchen 2004, Holon-Jahrestagung St. Arbogast 2005, Kulturelle Landpartie Wendland 2006

Stand 02 | 2008

Preise

Preise sind Dinge, die zu besprechen sind: sie sind auch abhängig von Zeit und Ort - sprechen Sie uns an - wir machen Ihnen ein Angebot. Und: mehrere Veranstaltungen an einem Ort oder mit anderen Partnern in der Nähe verringern die Kosten für Sie. - Bei gegebenen Umständen sind 2-3 Termine pro Tag möglich.

Weiteres

Den Prospekt zu dieser Produktion gibt es auch als Acrobat-PDF-Fassung.

Ein Mitschnitt auf DVD ist vorhanden und wird Veranstaltern auf Anforderung gern zugesandt.
Diese DVD ist auch käuflich zu erwerben.

Bilder für Presseveröffentlichungen zum Download

Fotos: Arnold Morascher

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Ein Stück für die Seele.

Die Bauernstimme

 

... eine hinreißend liebevoll und mit sehr viel Humor inszenierte Aufführung mit politischem Anspruch!

Bramscher Nachrichten

Veränderungen brauchen ein großes Herz. Das Publikum hat den heiteren und lehrreichen Abend genossen.

Gandersheimer Kreisblatt

 

Zwänge der Landwirtschaft von heute eindrucksvoll dargestellt.

Weser Kurier | Syker Kurier

Turbulente Geschichte auf platt- und hochdeutsch.

Kreiszeitung Diepholz

 

Viele Leute waren sehr, sehr angetan von Eurem Theaterstück.

Georg Janßen, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)

Das Packende an dem Stück sind die emotionale Erzählweise und die oft hart gegeneinander geschnittenen Szenenwechsel ... - Theater pur - zum Greifen nah!

Schaumburger Zeitung

 

Es ist ein kritisches Stück über das Elend der Preise, über die Macht und Ohnmacht der Verbraucher, die Zwänge, in denen Landwirte stecken. Und zugleich ist das Stück eine Liebeserklärung an das Land. - Dieses Stück vom alten Bauern und seiner Öko Tussi hat eine Botschaft, die anrührt.

www.seelenfutter.de

 
         
 

Theater Henze & Co. | Arbste 7 | 27330 Asendorf | Fon 04253|92015 | Fax 04253|92016 | info@Theater-Henze.de
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